Tauss schreibt an Post-AG - Vorsitzenden
Herrn
Dr. Klaus Zumwinckel
Vorstandsvors. der Deutschen Post AG
Heinrich - von - Stephan - Str. 1
Sehr geehrter Herr Dr. Zumwinkel,
Anfragen aus der Bevölkerung und der Lokalpresse habe ich mit großer Ungläubigkeit entnommen, daß sich die Deutsche Post AG in unserer Region künftig weigern will, an den Postschaltern weiterhin Nahverkehrstickets unseres Karlsruher Verkehrsverbundes zu verkaufen. Damit soll ein zur beiderseitigen Zufriedenheit bestehender Service aufgegeben werden, der im übrigen nach den mir vorliegenden Unterlagen auch bei Ihrem Unternehmen zu Einnahmen geführt hat.
Die für diesen Unfug abgegebene Begründung, daß die Post keine regionalen sondern nur noch einheitliche Produkte, z. B. Autobahnvignetten der Schweiz (!), verkaufen wolle, trägt geradezu kabarettistische Züge. Diese Argumentation kann nur einer völlig unflexiblen Bürokratie entspringen, keinesfalls aber das Credo eines modern geführten Unternehmens sein. Jeder Vorstand eines Konzerns überlegt normalerweise, wie gerade unter regionalen Gesichtspunkten zusätzlicher Service für die Kunden erbracht und zusätzliche Erträge erwirtschaftet werden können. Nicht so die Post?
Ich bitte Sie daher sehr herzlich, diese Absicht, wo immer sie in Ihrem Hause ausgedacht worden sein mag, möglichst rasch abzustellen und unverzüglich zu signalisieren, daß es sich bei dieser Meldung allenfalls um einen verspäteten Aprilscherz gehandelt hat. Für Ihre Stellungnahme und Ihre Bemühungen bedanke ich mich sehr herzlich.
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Tauss