"Sie kenn' ich", kräht schon von weitem ein "Dreikäsehoch" im Walzbachtaler "Moby Dick"- Kindergarten dem SPD- Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss entgegen. Tauss tourt zur Zeit durch die verschiedensten Kindergärten im Landkreis. Ziel der Besuche sei allerdings nicht vordringlich die Steigerung des Bekanntheitsgrades des Abgeordneten bei künftigen Jungwählern. Vielmehr will er sich auch als bildungspolitischer Sprecher seiner Fraktion einen Überblick über "vorbildliche Betreuungseinrichtungen" verschaffen. Denn schließlich diskutiert auch die hohe Politik nicht erst seit PISA, wie eine frühkindliche Förderung verbessert werden könnte. Ein gutes Beispiel ist nach Meinung von Christa Rollwagen und Renate Knauss von den sozialdemokratischen Frauen die Kindergartensituation in Walzbachtal, die auch von den Kindergartenleiterinnen Gemmel-Kraus und Siegmund hervorgehoben wurde. Sowohl beim kommunalen als auch dem evangelischen Kindergarten werden erweiterte Öffnungszeiten, Frühstück im Kinderbistro, altersgemischte Gruppen ab zwei Jahren und integrative Angebote für behinderte und ausländische Kinder unterbreitet. Bürgermeister Mahler aus Walzbachtal und Pfarrer Lang, die Tauss auf seiner Tour begleiteten, sind stolz auf ihre Kindergärten sehen einen weiter steigenden Bedarf an pädagogisch gut betreuten Kinderkrippen- und Kinderhortplätzen. "Viele junge Familien müssen und wollen Familie und Beruf unter einen Hut bringen", bestätigte Stadträtin Renate Knauss aus ihrer Alltagspraxis. Tauss verwies auf die Bemühungen, auch seitens des Bundes verstärkt Verantwortung zu übernehmen. "Bildung ist nach PISA eine nationale Aufgabe". Dies gelte neben der frühkindlichen Förderung künftig auch verstärkt für den schulischen Bereich. Deshalb will der Bund mit über einer Milliarde Euro jährlich in den nächsten vier Jahren die Einrichtung von freiwilligen Ganztagesschulen fördern. Der Bedarf ist eindeutig da, betonte Tauss, der auf Gespräche mit vielen jungen Eltern verweisen konnte.