CDU -Rennsäue als teure Schweinerei:
Es quiekt und grunzt auf dem Gelände der Landesanstalt für Schweinezucht in Forchheim bei Karlsruhe. 175 Muttersauen mit rund 1.400 Ferkeln und anderen Borstentieren fühlen sich auf dem Musterzuchtbetrieb des Landes sichtlich wohl. Freilauf, Spiel- und Suhlmöglichkeiten ermöglichen wenigstens vor der Schlachtung ein herrliches Schweineleben. Doch bald soll es nach dem Willen der CDU damit vorbei sein. Ministerpräsident Erwin Teufel sind die Schweine im badischen Ländle nämlich ein arger Graus. Weil sein Vorgänger Lothar Späth bereits vor Jahrzehnten versprochen haben soll, die Schweinerei als Ersatz für eine Mercedes - Benz Teststrecke ins schwäbische Boxberg, zu verlagern, droht Sauen samt Ferkeln ein 50 Millionen DM teuerer Umzug ins neue schwäbische Domizil. Pro Schwein ist dem Christdemokraten der Umzug also immerhin 31.000.--DM wert. Für den Bruchsaler Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss ist dies ein erneuter Beweis dafür, dass diese Landesregierung "eben nicht mit Geld umgehen kann". Doch die tierische Schweinerei ergibt, so der SPD - Forschungspolitiker, noch nicht einmal von der Schweineforschung her einen Sinn. Denn Boxberg ist bereits eine Region mit einem ausgeprägten Schwerpunkt in der Schweinezucht. Unter dem Gesichtspunkt der Gefahr von Schweinpest sei es daher gefährlich, die Forschungsanstalt ausgerechnet in ein schweinepestgefährdetes Gebiet zu verlegen. Ob der Landesvater auf der verhinderten Mercedes -Strecke jetzt "Rennsäue" züchten will, ist nicht bekannt. Aber bekanntlich will Teufel ja alles können -außer Hochdeutsch. Doch warum aber der tierische Umzug den Steuerzahlern nun wirklich die Millionen Mark wert sein soll, erschließt sich nicht einmal CDU - Insidern. Vermutlich war es halt wieder irgendein teures Späth - Ehrenwort. Und da bleibt es bei der CDU ja traditionell geheim, gegenüber wem es abgegeben wurde.