"Solidaritätsbesuch" in Bad Schönborner Mutter/ Kind - Klinik
Auf scharfe Kritik stößt die Forderung von CDU/CSU, die sogenannten "Mutter-Kind"-Kuren abzuschaffen.
Der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss bezeichnete diese Forderung als Ausdruck "einer schlicht ordinären Familienpolitik" der CDU, die von Stärkung der Familie rede und in der Praxis das Gegenteilige wolle.
Tauss will deshalb für die Erhaltung dieser Form der Erholung für doppel- bis dreifach belastete Frauen auch in der "werben". Der Abgeordnete besuchte schon in der Vergangenheit entsprechende Einrichtungen im Landkreis, jetzt die MiKina Kureinrichtung in Bad Schönborn Langenbrücken. Die Gegnerschaft der CDU zu Mutter- Kind - Kuren hat nach Angaben von Tauss allerdings schon "eine unrühmliche Tradition". So mussten bereits unter der alten CDU-Regierung Mutter-Kind-Einrichtungen in der Region, zum Beispiel in Waldbronn, ihre Pforten schließen. Offensichtlich wolle die Union an diese vergangene Politik anknüpfen.
Seinen Aufenthalt in Bad Schönborn will Tauss deshalb ausdrücklich als "Solidaritätsbesuch" verstanden wissen. Mutter-Kind-Kuren bedeuten nach Auffassung des SPD-Abgeordneten häufig die einzige Möglichkeit für Frauen , belastungsbedingte Erkrankungen und Störungen von Frauen auszukurieren und zu vermeiden.
Gerade der gemeinsame Aufenthalt von Müttern und ihren Kindern sei von hoher positiver Wirkung auf beide Teile. Für Tauss ist es deshalb "völlig unbegreiflich" mit welcher "Ignoranz" seitens der CDU die Erfolge dieser Einrichtungen in Frage gestellt würden. Tauss will den Vorgang deshalb auch mit dem Deutschen Müttergenesungswerk diskutieren, wo die Forderung der CDU ebenfalls auf Ablehnung und völliges Unverständnis stoße. Die Arbeit des Müttergenesungswerkes sei durch den Vorstoß der CDU akut bedroht, kritisierte Tauss. Für die Krankenkassen käme es zudem auf die Dauer teurer, die Behandlung von Krankheiten zu bezahlen, statt eine entsprechende Vorbeugung der betroffenen Mütter zu ermöglichen.