"Die Ausschreibungen sind nicht klar!" und "Die Gefahr, daß geistiges Eigentum aus der Firma entwendet wird, ist zu groß!" waren die größten Bedenken der anwesenden Vertreter von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) zur Europäischen Forschungsförderung.
Dennoch möchte der SPD-Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss die KMU's aus der Technologieregion animieren, verstärkt Anträge bei der Europäischen Kommission zu stellen, um in den Genuß von Fördergeldern zu kommen.
In der Reihe, der vom Bruchsaler Abgeordneten organisierten Fachgespräche, lud Jörg Tauss diesmal Vertreter von regionalen KMU's in das Hotel "Villa Hammerschmiede" in Pfinztal. Mit Dr. Robert Henkel, von der Europäischen Kommission, war es gelungen einen absoluten Fachmann auf dem Gebiet der Förderung von KMU's durch die EU zu gewinnen.
Henkel wies in seinem Vortrag auf die Bedeutung des Zusammenhangs von Forschung und Entwicklung einerseits und der Entwicklung des europäischen Arbeitsmarktes andererseits, sowie auf die besondere Stellung der KMU's, die doppelt so viele Erfindungen wie die "Großen" machen und die meisten Arbeitsplätze schaffen.
Die EU weitet im 5. Rahmenprogramm das CRAFT-Programm speziell zur Förderung von KMU's aus. In diesem Programm werden in den nächsten 4 Jahren 32 Milliarden DM zur Verfügung stehen, die ausschließlich nach Leistungskriterien vergeben werden sollen. "Nicht Armut sondern Leistung wird gefördert."
Henkel: "Es ist Schade, daß so wenig Anträge von deutschen Unternehmen gestellt werden. Dabei sind die Chancen auf den Erhalt von Fördermitteln aufgrund der Leistungsfähigkeit deutscher Antragsteller riesengroß."
Das Forschungszentrum Karlsruhe zählt zu den am stärksten Geförderten in Deutschland. Das CRAFT-Programm setzt auf eine Vereinfachung des Antragsverfahrens, damit der Anteil der KMU's an den Geförderten ausgeweitet werden kann, um die positiven Effekte der innovativen Unternehmen noch zu steigern.