"In keinem anderem Bundesland ist die Lage behinderter Kinder und deren Integration schlechter als in Baden-Württemberg."
Mit dieser deutlichen Aussage gegenüber dem SPD-Bundestagsabgeordneten Jörg Tauss und dem Landtagsabgeordneten Walter Heiler wies Frau Busch-Seemann, Leiterin der Frühförderstelle Bruchsal, auf deutliche Mängel gerade in der Frühförderung von Kindern hin, die geburts- oder anlagebedingt mit Handicaps auf die Welt gekommen sind.
Die Versprechen der Landesregierung auf diesem Gebiet seien insgesamt wieder "einkassiert" worden. Vor allem die wichtige Integration dieser Kinder in Regelkindergärten und Regelschulen sei durch zu kurze Therapiezeiten, in denen die Entwicklungsrückstände nur schwer aufgeholt werden können, enorm erschwert worden.
Behinderten Kindern würden zudem wesentlich längere Schulwege als ihren Alterskameraden zugemutet. Doch auch nur vorübergehend therapiebedürftige Kinder seien stark benachteiligt, weil durch "Einsparungen" Probleme dann zum Teil "irreparabel" auf spätere Jahre verlagert würden. MdL Walter Heiler nahm die Kritik auf und beklagte, daß frühere Vorhaben der großen Koalition nach der Landtagswahl von der neuen CDU/FDP-Mehrheit wieder „kassiert" worden seien. "Die Schlußlichtfunktion Baden-Württembergs ist nicht akzeptabel", betonte MdB Jörg Tauss. Es wurde vereinbart, mit der Frühförderstelle und den Eltern betroffener Kinder weiterhin in Kontakt zu bleiben.