Die Gewinnung humaner embryonaler Stammzellen bietet faszinierende Perspektiven für die Transplantationsmedizin. Solche Zellen könnten künftig tatsächlich zur "Reparatur" spezifischer Defekte im zentralen Nervensystem (z.B. bei Multipler Sklerose) eingesetzt werden, betonten der Neuropathologe Oliver Brüstle und der forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Jörg Tauss. Anlässlich eines persönlichen Gesprächs stellten Forscher die biomedizinischen Arbeiten an der Universität Bonn vor. Brüstles Antrag an die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), Arbeiten an menschlichen embryonalen Stammzellen zu fördern, hatte in Deutschland und im gesamten europäischen Umfeld eine heftige biomedizinische Debatte über die ethische Vertretbarkeit entsprechender Forschungsvorhaben ausgelöst. Tauss hatte sich dabei frühzeitig für eine entsprechende gesetzliche Regelung ausgesprochen, die der Bundestag jetzt auch verabschiedet hat.