Forschungspolitischer Sprecher der SPD Bundestagsfraktion begrüßt Bushs Klarstellungen zur Biotechnik:
Die Haltung des amerikanischen Präsidenten Bush zur Forschung an menschlichen embryonalen Stammzellen stößt auch innerhalb der SPD- Bundestagsfraktion auf Zustimmung. Deren forschungspolitischer Sprecher, Jörg Tauss, erklärte am Wochenende in Karlsruhe, "dass der amerikanische Weg mit einem künftigen europäischen Weg in der Forschung an embryonalen Stammstellen durchaus kompatibel sein könnte". Der "krampfhafte Versuch", in nationalen Alleingängen die Forschung an embryonalen Stammzellen zu unterbinden, müsste angesichts der realen Entwicklung global scheitern und sei auch im wissenschaftlichen Interesse nicht wünschenswert, betonte Tauss. Deshalb sollte die Stammzellenforschung national und international mit klar definierten Zielsetzungen und unter strenger globaler Überwachung ermöglicht werden. In Deutschland kämen für eine Zulassung der Forschung an embryionalen Stammzellen mindestens drei bis vier Biotechnikzentren in Frage. In Berlin, Heidelberg, München oder Bonn sei jederzeit eine bestmögliche Überwachung und ethische Herangehensweise an die Forschung mit menschlichen embryonalen Stammzellen gewährleistet, betonte Tauss.
Im Gegenzug sollte die Züchtung von menschlichen Embryonen allein zu Forschungszwecken und das Klonen von Menschen international geächtet werden. Hierzu solle die Bundesregierung entsprechend den Vorschlägen von Bundespräsident Johannes Rau möglichst rasch auch internationale Vorstöße unternehmen, fordert Tauss. Damit könnte sogar die Strafverfolgung bei Klonens menschlicher Embryonen in weiten Teilen der Welt selbst dort wirksam durchgesetzt werden, wo menschliche Klone in vermeintlich rechtsfreien Räumen wie auf Schiffen in internationalen Gewässern künstlich hergestellt würden.