Zur Aufforderung der Deutschen Fußball Liga an den Kirch-Insolvenzverwalter, eine Erklärung zur fälligen Rate für die Fußball-Übertragungsrechte abzugeben, erklären der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Ludwig Stiegler, und der Medienbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss:
Vor Wochen erklärte Stoiber großspurig: Die Fußballgelder seien sicher. Aus seinen gut informierten Kreisen habe er "klare Hinweise", dass die letzte Rate für die Saison 2001/02 von Kirch über 100 Mio. € am 15. Mai pünktlich überwiesen werde. Was man von diesem Versprechen des gescheiterten Kirch-Finanziers zu halten hat, hat gestern der Liga-Verband (DFL) gezeigt: sogar die Fernseh-Übertragung der noch ausstehenden Spieltage ist bereits in Gefahr! Völlig zurecht hat die DFL den Kirch-Insolvenzverwalter Jaffi nun aufgefordert, endlich Klartext zu reden: Ist die Zahlung von Kirch nun gesichert oder nicht? Die Drohung der DFL steht im Raum, andernfalls Kirch die Übertragung der beiden letzten Bundesliga-Spieltage zu untersagen. So verständlich die Reaktion der DFL angesichts der finanziellen Situation - insbesondere vieler Zweitligavereine - ist und so schlimm ein Fernsehboykott der Bundesliga am Samstag und Sonntag für die Fans wäre, so zeigt sich in dieser Situation eines deutlicher denn je: einen künftigen Kanzler Stoiber, der nur fremdes Geld verspricht, und immer, wenn es eng wird, wieder abtaucht, hat die Bundesrepublik nicht verdient! Ob seine gut informierten Kreise tatsächlich so gut informiert sind, kann jeder selbst beurteilen. Banken und mögliche Investoren verhandeln offenbar mit völlig anderen Kreisen. Dies hat auch die Bundesliga verstanden.