Jörg Tauss, MdB


Übersicht 28.02.2002

Zur Empfehlung der IuK-Kommission des Ältestenrates zur künftigen IT-Ausstattung des Deutschen Bundestages erklärt der Beauftragte für Neue Medien der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss:

Open Source im Bundestag - der erste Schritt ist gemacht

Die heutige Entscheidung der IuK-Kommission zur Empfehlung an den Ältestenrat ist ein wichtiger erster Schritt in Richtung einer angemessenen und modernen IT-Infrastruktur für den Deutschen Bundestag. Fast alle Server des Deutschen Bundestages werden in Zukunft auf Open Source laufen - und dies ist ein wesentlicher Fortschritt im Vergleich zum Status Quo. Die Internet-Fachleute der SPD-Bundestagsfraktion haben sich mit Nachdruck und erfolgreich für diese Trendwende in der IT-Landschaft eingesetzt, die auch ein Durchbruch für Open Source-Software in der öffentlichen Verwaltung ist. Die Empfehlung stellt einen guten Kompromiss hinsichtlich sicherer, kosteneffizienter und zugleich besser administrierbarer IT-Systeme dar und orientiert sich besonders an den Anforderungen der Nutzerinnen und Nutzer. Hervorzuheben ist insbesondere, dass die IuK-Kommission in ihrer Entscheidung über das Votum des vorliegenden für die Bundestagsverwaltung erstellten Gutachtens an einer entscheidenden Stelle hinausgeht. Denn anstelle Microsofts Active Directory, für das sich der Geschäftsführer Microsoft Deutschland, Herr Sibold, in einem Schreiben an die IuK-Kommission noch ebenso kurzfristig wie leidenschaftlich eingesetzt hatte, empfiehlt sie OpenLDAP als Verzeichnisdienst. Dies ist mittelfristig eine wichtige und richtige Grundsatzentscheidung, für die die SPD-Fraktion lange gestritten hat. Dies verringert nicht nur die Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter, sondern ermöglicht insbesondere bei kommenden IT-Entscheidungen mehr und weitergehende Optionen, als man sie bisher hatte.

Ein großes Lob gebührt auch der Bundestagsverwaltung, die mit Sachverstand und Engagement mögliche Optionen erarbeitet hat, die auch im Wesentlichen der Empfehlung der IuK-Kommission zugrunde lagen. Dies belegt wieder einmal, dass Verwaltungen wesentlich modernisierungsfreudiger sind, als vielfach angenommen wird. Die Entscheidung ist insgesamt ein Erfolg für die SPD-Bundestagsfraktion und vor allem auch für den sozialdemokratischen Vorsitzenden der IuK-Kommission, Dr. Uwe Küster, der sich persönlich immer wieder für diesen tragfähigen Kompromiss eingesetzt hat. Die vorliegende Entscheidung weist insgesamt in Richtung einer modernen, leistungsfähigen und vor allem sicheren IT-Infrastruktur.


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