17. Mai 2001 - 0448
AG Bildung und Forschung
Zu der am 16.05.2001 in einem fraktionsoffenen Abend ge führten Diskussion zum Thema Gentechnologie/Biomedizin erklären der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, und das Mitglied in der Enqüte-Kommission "Recht und Ethik in der modernen Medizin", Dr. Carola Reimann :
Das Gespräch mit ausgewiesenen Expert(in)en aus den Bereichen Forschung, Wirtschaft und Ethik hat gezeigt, dass sich die SPD-Abgeordneten ihrer Verantwortung als grösster Regierungsfraktion bewusst sind:
Auf der Basis von gründlicher Information wollen wir herausarbeiten, welche Chancen die Gentechnologie für unsere Gesellschaft bietet, welche Risiken damit verbunden sind und wo ein konkreter Handlungsbedarf besteht. Dabei stehen die Themen "Stammzellenforschung" und "Präimplantationsdiagnostik" (PID) im Vordergrund. Zu den damit zusammenhängenden medizinischen, wirtschaftlichen, rechtlichen und ethischen Fragen fordern die SPD-Forschungspolitiker einen verantwortungsbewussten Umgang mit der Biomedizin.
Angesichts der Bedeutung und Komplexität dieses Themas bedarf es jedoch einer sorgfältigen Auseinandersetzung mit allen gesellschaftlichen Gruppen ohne jeglichen Zeitdruck. Deshalb ist klar, dass vor Ablauf der Legislaturperiode grundsätzlich keine Massnahmen des Gesetzgebers zu erwarten sind. Zur Hektik gibt es auch keinerlei Anlass. Rechtliche Klarheit muss allerdings rasch auf den Gebieten Gen-Datenschutz und bei der Unterbindung der missbräuchlichen Verwertung von Genanalysen, beispielsweise durch Versicherungsgesellschaften herbeigeführt werden.
Die SPD-Bundestagsfraktion wird dieses Thema und die damit verbundene gesellschafts- sowie forschungspolitische Debatte zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit machen.