Berlin/ Kraichtal. Der bildungspolitische Sprecher der SPD- Bundestagsfraktion, Jörg Tauss, hat sich für eine verbesserte gesellschaftliche Anerkennung der Leistungen von Lehrerinnen und Lehrern ausgesprochen. Dabei müssten vor allem Lehrer an sozialen Brennpunktschulen eine Aufwertung bis hin zu deren Besoldung erfahren. Bei der Debatte des Deutschen Bundestags zur PISA- Studie kritisierte Tauss vor allem die Ergebnisse konservativer Bildungspolitik, die in der Vergangenheit zu stark auf frühkindliche Selektion durch Benotung und zu wenig auf Förderung von lernschwächeren Kindern und Jugendlichen gesetzt habe. Tauss kritisierte gleichzeitig die nicht hinnehmbare Tatsache, dass das Bildungssystem in Deutschland vor allem für Kinder aus sozial stärkeren Bevölkerungsschichten die besten Chancen biete. In keinem untersuchten Land seien die Unterschiede zwischen leistungsstärkeren und leistungsschwächeren Schülern stärker ausgeprägt gewesen, betonte Tauss. Dies führe dazu, dass aus deutschen Schulen in zu hohem Maß Jugendliche abgingen, denen es an elementaren Kenntnissen in den Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen mangele. Tauss forderte deshalb gleichzeitig ein verstärktes schulisches Angebot an Sport - und Musikunterricht. Beide Fächer seien geeignet, Kindern zu Teamfähigkeit, Kreativität und Ausdauer zu befähigen. Vor allem an letzterer mangele es vielen Schülerinnen und Schülern. Hierbei könnten Ganztagesschulen künftig wichtige Brückenpfeiler für eine Bildungsreform sein, die langfristig wieder zu besseren Ergebnissen führten, betonte Tauss.